Die Günterstäler Wiesen

Unter den landschaftlichen Schönheiten, welche die Natur unserer Stadt geschenkt hat, nimmt ohne Zweifel das sogenannte Güntersthäler- und Bohrertal einen ganz hervorragenden Platz ein.

Mit diesem Satz beginnt die ausführliche Begründung der Freiburger Stadtverwaltung zum Kauf der Günterstäler Wiesen im Jahr 1911.

Günterstal 1900

Und weiter heißt es:

Es ist ein Kleinod von geradezu unschätzbarem Wert und wird diese Eigenschaft mit dem allmählichen Anwachsen der Stadt nicht nur nicht verlieren, sondern in immer höheren Grad gewinnen.

 

Auch mehr als 100 Jahre nach dieser Einschätzung können wir heute bestätigen, dass die Vorhersage eingetroffen ist.

Und die Begründung endet mit einer Mahnung an die nachfolgenden Generationen:

Voraussetzung hierfür ist allerdings, daß es bei aller Anpassung an die Anforderungen einer fortschreitenden Zeit- und Geschmacksrichtung doch in seinen Grundlagen erhalten und für alle Zeiten gesichert wird.

Wir, der gemeinnützige Verein Günterstäler Wiese e.V., setzen uns genau dafür ein: den Kleinod am Fuße des Schwarzwaldes in seiner Schönheit zu bewahren. Aber nicht, indem wir alles so belassen wie im Jahre 1911, sondern so zu gestalten, dass diese außergewöhnliche Örtlichkeit in seinem Erlebniswert für die Bürger noch besser zur Geltung kommt.

Das Thal selbst ist eines jener kleinen lieblichen Thäler, welche sich zu hunderten in dem Schwarzwalde finden, und diesem Gebirge einen ganz eigentümlichen Reiz verleihen. Es öffnet sich, bis an das Dorf hin, mit üppigen Wiesen, durch welche ein Waldbach hindurchbrauset; links bedekt den Bergabhang eine freundliche Buchenwaldung mit ihren spielenden Lichtern, rechts ein hoher Tannenforst. Im Hintergrund erhebt sich stufenweise das Gebirge. Auf dem Rande…des Brunnberges, gegen das Thal hin erheben sich auf gewaltigen Felsbrücken die Trümmer der Burg, welche von dieser Lage ihren Namen führt.

Heinrich Schreiber, Freiburg im Breisgau mit seinen Umgebungen, 3. Aufl. 1840 S. 423. Zit. nach: Dr. Ernst Dreher, Günterstal, Seine Geschichte von den Anfängen bis zur Klosterauflösung im Jahre 1806, S. 177